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Build-ups sind der letzte Schrei im privaten Anlagevermögen
April 2000

 

Henry, er ist zurück, dieser nette Junge in den Dockers und mit der Armani-Brille, der unser Geschäft kaufen möchten."

„Sag ihm, er soll verschwinden, Marge. Ich möchten das Geschäft nicht verkaufen."

„Aber er macht ein Build-up, Henry. Wir können viel Geld verdienen. Übrigens, er sagt, wenn wir nicht verkaufen, wird er unseren Konkurrenten aufkaufen und uns wie eine Traube ausquetschen."

„Sag ihm, er kann kommen, wenn er siebenfach angepasstes EBITDA, verbriefte Optionen und einen Fünf-Jahres-Anstellungsvertrag hat. Ansonsten soll er weggehen. Weißt du, ich bin nicht einfach vom Gemüsewagen gefallen."

Dollars einsammeln

Build-ups – ein halbes Dutzend kleiner Firmen zusammenstecken, um als ein großes Geschäft zu verkaufen – sind der letzte Schrei im privaten Anglagevermögen. Eine Armee von jungen, gescheiten, ehrgeizigen Dealmasters klappert die Vereinigten Staaten wie Enzyklopädie-Verkäufer in den fünfziger Jahren ab und durchsucht die Häuser nach Cashflow.

18 Jahre niedriger inflation und sinkender Zinsen haben dazu geführt, dass Investoren nach zukünftigen Cashflows hungern. Sie haben bereits alle greifbaren großen Geschäfte verschlungen – jetzt haben sie ihr Auge auf die kleinen geworfen. Wie Bauern nach der Ernte, so sammeln Investoren Dollars ein und reduzieren ihre Größenansprüche auf das Niveau, das heute im Markt functioniert. Dies ist der Grund, warum klein begrenzte Aktien die Großaktien auf der ganzen Welt übertreffen.

Manchmal ist ein Build-up sehr sinnvoll, eine ehrliche 1+1=3-Rechnung, bei der man die Gelegenheit hat, eine starke nationale Konzession aus ineffizienten, regionalen Geschäften aufzubauen. Manchmal ist es jedoch ein Spiel mit Spiegeln und Abschlussblättern. Für den Besitzer eines Familiengeschäftes besteht ein Unterscheid zwischen Ausrottung und vollem Erfolg. Bevor diese Männer an Ihre Türe klopfen (und sie werden dies sicher tun), nachfolgend einige Punkte, die man überdenken sollte.

In einem Build-up kauft ein investor eine Plattformfirma, den Grundstein, der als erstes Puzzle-Stück dient. Anschließend identifiziert der Investor eine Liste von kleineren, ergänzenden Akquisitionen, die mit einer beständigen Wachstumsstrategie aufwarten können.

Diese Ergänzungen sind in die Geschäftsvorgänge der Plattformfirma integriert, um Synergien zu erzielen: Möglichkeiten, durch das Zusammenlegen von Einkauf, Administration, Kundendienst oder durch die Verflechtung des verkaufs von Produkten den Gewinn zu verbessern.

Ihr Name erscheint weiterhin

Die meisten Besitzer von kleinen Firmen verbrauchen ihre gesamte Energie in der Sorge über den Abschluss, wenn sie von Investoren Build-up angesprochen werden. Dies ist ein Fehler. Wichtig ist, ob der Build-up Sinn macht, das heißt, ob die resultierenede Firma auf dem Markt erfolgreich sein wird. Sie werden auch nach der Transaktion dort arbeiten. Wenn Sie die Plattformfirma besitzen, erscheint Ihr Name weiterhin auf dem Gebäude. Ihr Ruf bei den Angestellten, bei den Kunden und in der Gemeinde steht auf dem Spiel. Höchstwahrsheinlich werden Sie weiterhin einen großen Teil Ihres Nettowertes in den Aktien binden.

Am wichtigsten ist es, überzeugt davon zu sein, dass die Käufer Ihrer Firma ehrenwert sind. Die sollten sicher sein, dass sie an Ihren Traum glauben. Sie sollten sicher sein, dass sie das Kapital und die anderen Betriebsmittel haben, die Sie benötigen. Kontrollieren Sie ihre Referenzen mit Geschäftsführern und Besitzern, mit denen sie früher zu tun hatten.

Sie sollten sicher sein, das Kontrollinvestor die Richtung angibt und Konflikte behebt. Build-ups erfordern schnelle Entscheidungen. Situationen, in denen alle minderheitsbeteiligt sind, entarten in endloses Gezänk.

Die Plattformfirma sollte ein respektierter Branchenführer sein. Die Kapitalrendite sollte mehr als 20 Prozent betragen. Der Chef sollte in der Branche als kreativer Denker sowie als starker Unternehmer bekannt sein und sollte Erfahrung in der Führung von Integrationen vorweisen.

Falls Sie keine leitende Führungspersönlichkeit haben, die Erfahrung in der Integrationen von Akquisitionen hat, so stellen Sie eine ein oder mieten Sie eine. Die Führung von Integrationen ist eine spezielle Fähigkeit und ist nicht dasselbe wie die Führung von betreiblichen Prozessen.

Sie sollten zicher sein, dass Sie starke Finanz- und Informationssysteme haben, mit Kapazitäten, um Akquisitionen einzugehen. Die Konsolidierung einer Branche beschleunigt Veränderung, schwächt die Gewinnspannen und erhöht das Risiko. Sie können es nicht riskieren, blindlings in einer sich verändernden Branche zu landen. Außerdem ist heutzutage die exakte Realzeit-Information eine kompetenzfähige Waffe.

Geschäftsabschlüsse, bei denen Führungskräfte feine Aktien kaufen, funktionieren nicht. Rechnen Sie damit, etwa 20 bis 30 Prozent Ihres Firmenwertes in die neue Firma zu reinvestieren.

Führen Sie Akquisitionen diszipliniert durch. Sobald bekannt ist, dass Sie die Konsolidierung einer Branche leiten, werden alle potenziellen Akquisitonen aus dem Nichts erscheinen. Bleiben Sie bei Ihrem Plan; Sie können sich Ablenkungen nicht leisten.

Achten Sie auf Gemeinkosten. Ein Build-up braucht weder Hauptsitz noch Firmenpersonal oder teure Vergünstigungen. Jeder Dollar, den Sie auf die Seite legen, bedeutet für Sie sechs bis acht Dollar in Ihrer Tasche beim nächtsten Verkauf. Ihr Kapitalinvestor – Ihr Zugpferd – sollte mehr als nur Kapital vorwiesen. Sein Personal sollte Ihnen helfen, große Probleme, mit denen Sie konfrontiert werden, zu lösen.

Warum sollte man es machen bei so einem Arbeitsaufwand? Weil die Belohnung überwältigend ist! Der Besitzer einer 40-Millionen-Dollar-Firma mit zwei Millionen Dollar in EBITDA kann seine selbständige Firma mit einem fünffachen Faktor für zehn Millionen Dollar verkaufen. Indem er sein selbständiges Unternehmen mit zahlreichen anderen Firmen verbindet, um einem erfolgreichen Build-up mit doppelter EBITDA-Gewinnspanne zu erschaffen, und diese große Firma mit einem siebenfachen Faktor verkauft, werden seine vier Millionen Dollar von EBITDA 28 Millionen Dollar wert sein. Ist das nicht ein guter Grund?